Mit Persern auf du und du

19April2015

Nach unserem ersten persischen Frühstück ist unsere örtliche Reiseleiterin Sholeh gleich mit uns in den Untergrund abgetaucht. Per Metro fuhren wir  zum Basar und erregten Aufmerksamkeit, weil wir zusammen mit Roland und Andreas gleich mal ins Männerabteil eingestiegen sind. Sholeh hat sich artig für die unwissenden Ausländer entschuldigt.

Trotz der vielen Märkte, die wir schon gesehen haben, waren das Gewirr der Gassen und die Gerüche wieder anders und es gab viel Interessantes zu entdecken, z.B. Pollen aus der Rosenblüte, die zu einem Getränk verarbeitet sehr erfrischend sind, Teesorten, die wir noch nie gesehen haben und getrocknete Zitronen für den Tee, die uns nicht im Entferntesten an solche erinnerten.

getrocknete Zitronen  Rosenbluetenpollen

Angefangen vom Flughafen und überall in der Stadt begegnen uns  freundliche Menschen, die uns herzlich willkommen heißen und fragen, woher wir kommen. Wir haben auch registriert, dass Chador nicht gleich Chador ist. Es gibt einfache und ganz feine aus edlen Stoffen mit ausgefallenen Accessoires sowie dünne, die fast durchsichtig sind. Die Frauen tragen sie mit Anmut und sehr geschickt drapiert.

Mittag wollten wir unbedingt traditionell persisch essen - ein Erlebnis. Das Gericht hieß "Wasser mit Fleisch" (AbGouscht). Über Nacht wird Hammelfleisch mit Kartoffeln und Bohnen butterzart gegart. Das Fett wird herausgenommen, in einer Schale zerdrückt und mit der sehr würzigen Flüssigkeit verrührt. Da rein brockt man Fladenbrot und ißt das zusammen mit frischen Kräutern und Salaten. Der Rest wird zerstampft (auch das Fleisch) und separat mit Fladenbrot und diversen sauren Gemüsen gegessen. Alles sehr lecker und total preiswert. 😛

wir essen dort, wo auch die Iraner essen AbGouscht Flüssigkeit und Fett  zermanschen

Danach hat uns Sholeh in die Wohnung ihrer ältesten Tochter, einer Innenarchtektin, eingeladen. In einem nie erwarteten kleinen Innenhof haben wir gemütlich bei Tee und einer leckeren Auswahl persischer Süßigkeiten und Musik die Mittagshitze überstanden. 

bei Sarah zu Gast

Roland wollte unbedingt noch auf den Fersehturm. Das Café war geschlossen, die Außenterasse gesperrt, aber ansonsten war es ein Riesengaudi. Hier waren nämlich wir die Attraktion, allen voran die blonde Petra. Schuljungs haben sich über uns amüsiert und einen Höllenlärm veranstaltet, ganze Familien haben sich mit uns fotografieren lassen, aber wir mussten auch einfach so Modell stehen. Immer wurden wir nett gefragt und es war für alle ein Riesenspaß.

Fernsehturm von Teheran  Petra und Andreas als Model 

Ausblick auf Teheran

Anschließend besuchten wir das Azadi-Monument, Teherans Wahrzeichen, bevor wir  in die Berge fuhren. Dort machten wir eine "kleine" Wanderung die dann doch etwas größer wurde, da wir wieder mal falsch abgebogen sind. 

Sholeh vor dem Azadi-Monument 

Schließlich fanden wir doch noch das gesuchte Restaurant und machten es uns auf dem großen Diwan "bequem". Die ungewohnte Sitzposition (vor allem beim Essen) ist für uns alte Leute durchaus anstrengend.

Auf dem Rückweg schauten wir neugierig in eine Moschee, Männer und Frauen getrennt natürlich. Die beiden Petras wurden von den Frauen sofort zum Tee eingeladen. Leider mussten wir aus Zeitgründen ausschlagen. Das bedauern wir zutiefst, hätten sich hier doch einmalige Fotomotive geboten. 😢

luemmeln auf dem Diwan Kebab vom Huhn und Hammel