Zurück nach Teheran

01Mai2015

Als wir uns heute auf den Rückweg machten, glaubte selbst Amir seinen Augen nicht zu trauen, so viele Autos waren unterwegs. Und dass unser Hotel voll belegt war, war bereits beim Frühstück zu merken. 

Wir legten einen Zwischenstopp in Kashan ein und hatten bereits größte Probleme einen Parkplatz zu finden. Im sehenswerten Haus eines durch den Handel über die Seidenstraße reich gewordenen Kaufmanns waren schon ungewöhnlich viele Iraner auf Besichtigungstour. Ein Glück, dass wir nicht so spät dran waren. 

Kaufmannshaus Man sieht den Reichtum auch innen

Als wir jedoch den Fin-Garten ansteuerten, strömten bereits solche Massen ameisengleich in Richtung Eingangstor, dass wir Amir baten, weiter zu fahren. So macht eine Besichtigung auch keinen Spaß und einen Parkplatz hätten wir vermutlich erst "am Ende der Welt" gefunden. 

Als Ersatz für diesen entgangenen Kaffeestopp hielt Amir im "Zuckerparadies". Hier werden sehr leckere Süßigkeiten handgefertigt und ganz frisch hergestellt. Natürlich konnten wir nach einer Kostprobe nicht widerstehen und schlugen nochmals zu. Dann gabs noch leckeren Kaffee mit Kuchen und Eis, ehe wir in Teheran in den dicken Rückstrom der Gläubigen vom Freitagsgebet gerieten.

die Auswahl ist zu verlockend

Unsere Reise beschlossen wir in einem nahe gelegenen Restaurant. Dort waren wir doch wirklich in der Lage, schon ganz allein Essen zu bestellen und zu bezahlen. Übrigens waren wir bei unserer Ankunft gegen 19 Uhr die einzigen Gäste und das Restaurant war eigentlich noch gar nicht richtig geöffnet und als wir gegen 20 Uhr gingen, waren die letzten Vorbereitungen für Besucher gerade abgeschlossen. Das zeigt, dass die Iraner sehr viel später Essen als wir. Dafür hatten wir die ungeteilte Aufmerksamkeit 😉 und haben zu viert für ein komplettes Essen mit alkoholfreiem Fruchtbier umgerechnet etwa 10 EUR bezahlt. Irgendwie hatten wir den Eindruck, dass man unser Geld gar nicht so richtig wollte, Trinkgeld schon überhaupt nicht. Es war dem Wirt offensichtlich eine Freude, dass wir bei ihm zu Gast und zufrieden waren. Das ist der Iran. 🙂

Resümee:

Es stimmt, im Iran leben die gastfreundlichsten Menschen der Welt. Immer wurden wir freundlich angelächelt, mal offen herzlich begrüßt, mal zurückhaltend unter dem Chador hervor. Die Freude war stets groß, wenn wir bereitwillig in eine kleine englische Konversation einstiegen und für Fotos zur Verfügung standen. Es hat uns immer Spaß gemacht, da uns stets eine natürliche Herzlichkeit ohne geschäftlichen Hintergrund entgegengebracht wurde. Nur ein suchender Blick von uns und schon wurde Hilfe angeboten. 

Man sieht und spürt Veränderungen auch bei der Kleiderordnung. Iranerinnen sind überaus attraktiv und zeigen das auch zunehmend. Sittenpolizei? Wir haben zumindest keine gesehen. 

Das Essen ist sehr abwechslungsreich, mit viel weniger Fleisch als wir essen, dafür viel mehr Gemüse und sehr leckerem Yoghurt vor oder zu den Gerichten.

Der Iran ist ein lohnendes Reiseziel für alle, die sich für diese uralte Kultur und die liebenswerten Menschen interessieren.